Dienstag, 11. August 2009

Fazit USA

Unser USA-Ostküsten-Trip war ein tolles Erlebnis. Es hat sich absolut gelohnt. Wir hatten eine tolle Zeit, haben viel gesehen, erlebt, gefeiert und einfach den Sommer genossen. Ein toller Urlaub!
Gleichzeitig konnten wir einiges über das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" erfahren. Hier gibt es fast keine kleinen Autos, die Menschen bewegen sich in panzerartigen Fahrzeugen fort. Es gibt sehr viele Leute, die genug wiegen, um 2 oder 3 Personen mit ihrem Gewicht ausstatten zu können. Das erklärt vielleicht auch, warum diese Autos und die vielen Drive-Ins an Banken, Restaurants usw. benötigt werden. In den Shopping-Centern gibt es nicht nur kleine Einkaufswägen für die Kiddies, sondern auch elektrische Buggies für die Eltern, die ihr eigenes Körpergewicht nicht mehr tragen können. Es gibt in jedem noch so kleinem Dorf ein McDonald's und ein Dunkin Dougnouts (schreibt man das so?!), eine Bäckerei sucht mand dabei aber vergeblich. Es gibt 6spurige Straßen (in eine Richtung), aber keinen öffentlichen Nahverkehr. Viele Leute haben Schusswaffen, aber die Uni kann sich keiner leisten. Wer doch was lernen möchte, muss zunächst in den Krieg. Wenn man in den Supermarkt oder ein Restaurant geht, weiß man bis zum Bezahlen nicht, wie viel Geld man in dem Laden lässt, da Steuern, Gebühren usw. erst am Ende draufgeschlagen werden. Wird man angerufen, muss man als Angerufener auch zahlen. Die Anwesenheit von bis auf die Zähne bewaffneten Polizisten hat bei mir eher Beunruhigung als ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. In Fastfood-Restaurants, als Putzfrauen, als Seife-auf-die-Hand-Sprüher-im-Toilettenraum und als Straßenverkäufer arbeiten nur Menschen mit dunkler Hautfarbe. So wie in Südafrika die Apartheid offiziell abgeschafft wurde, so existiert auch die Sklaverei in den USA in der Realität weiter.
Es ist erschütternd, wie wahr doch die ganzen unfassbaren Geschichten sind, die wir über die Presse mitbekommen. Es sind keine Vorurteile, ich habe es nicht anders wahrgenommen. Die USA sind das reichste Land der Welt und doch sind mir dort soziale Unterschiede, bitterste Armut, Chancenlosigkeit bestimmter Bevölkerungsgruppen und die Gesetze des Dschungels so präsent wie sonst nur an wenigen Plätzen. Die Verhältnisse in den USA erinnern mich eher an Südafrika als an Australien. So nüchtern meine Haltung gegenüber den USA bei meiner Einreise gewesen sein mag, ich bin trotz geringer Erwartungen enttäuscht, wie wenig dieses Land mit seinen eigenen Ansprüchen mithalten kann.

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